Unser Wasserkreislauf

Vom Waschbecken bis in den Rhein – unser Abwasser legt eine weite Strecke zurück. Wir kümmern uns in der Kläranlage darum, dass auch nur sauberes Wasser in unserer Umwelt landet.

Wir reinigen das Abwasser

Im Abwasser kommt viel zusammen, sowohl aus Haushalten und Industrien als auch Regenwasser. Unser Netz führt das Abwasser in die Kläranlage. Hier befreien wir das Wasser von Störstoffen, Phosphor, Stickstoff und abbaubaren organischen Stoffen. Wie das abläuft und wie jede einzelne Person uns dabei unterstützen kann – die wichtigsten Infos im Überblick.

Bei Fragen rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie uns eine E-Mail – wir helfen Ihnen gern weiter!

Ihr Ansprechpartner

Jens Kiel
Abteilungsleiter Abwasser Kläranlagen

E-Mail: jens.kiel@stadtwerke-wesel.de
Telefon: 0281 9660-253

Kläranlage Wesel

Die Kläranlage Wesel reinigt das Abwassers der Stadt Wesel. Zusätzlich sind der Ortsteil Friedrichsfeld der Stadt Voerde und der Ortsteil Menzelen – Ost der Gemeinde Alpen angeschlossen. Somit wird Abwasser von ca. 75.000 Einwohnern behandelt. Hinzu kommt Abwasser aus der Industrie welches eine Belastung hat, die ca. 35.000 Einwohnern entspricht. Die Kläranlage besteht aus mehreren Verfahrensstufen.

Aufbau der Kläranlage Wesel

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Die wichtigsten Anlagenteile kurz erklärt:

1. Abwasserkanal
Der Abwasserkanal transportiert das Abwasser durch das Stadtgebiet bis zur Kläranlage. Im Verlauf seines Weges wird der Durchmesser immer größer. An einigen Stellen im Kanal muss das Abwasser über Pumpwerke angehoben werden damit die Kanäle nicht in zu großer Tiefe verlegt werden müssen.

2. Regenrückhaltebecken/ -überlaufbecken
Der Kläranlage ist ein Regenüberlaufbecken vorgeschaltet, das im Regenwetterfall über einen Entlastungssammler eine Speicherung der erhöhten Zuflüsse ermöglicht, um die Kläranlage selbst nicht hydraulisch zu überlasten.
Das verschmutzte Mischwasser wird über die Restentleerung der Kläranlage zur Behandlung zugeleitet. Erst nach Einstau des nutzbaren Beckenvolumens und des Stauraumkanals mit einem Gesamtvolumen von 18.000 m³ wird das schwächer belastete Regenwasser in den Rhein eingeleitet.

3. Zulauf
Im Zulauf wird das Abwasser zusammengeführt. In Wesel gibt es einen Zulauf mit 1,3 m und einen mit 2,4 m Durchmesser. Dann passiert das Abwasser die nachfolgenden Behandlungsstufen.

4. Rechenanlage
Die Aufgabe des Rechens ist nachfolgende Anlagenbauteile vor Zerstörung (z.B. durch Störstoffe), vor Verstopfung und Ablagerungen zu schützen. Durch ein „Gitterrost“ werden die groben Bestandteile zurückgehalten und aus dem Abwasser herausgenommen.

5. Sandfang/Fettfang
So komisch wie es klingt, ein Sandfang „fängt“ tatsächlich den Sand auf, und verhindert, dass dieser z.B. nachgeschaltete Pumpen zerstört. Durch die langsame Fließgeschwindigkeit im Sand-fang sinken mineralische Stoffe -wie der Sand- nach unten und können anschließend abgesaugt und entsorgt werden. Gleichzeitig wird auch das hier aufschwimmende Fett entfernt.

6. Vorklärung
In der Vorklärung setzen sich die ersten schweren organischen Stoffe ab und reduzieren somit die organische Fracht für die nachgeschaltete Biologie. Die aus der Vorklärung entnommenen organischen Stoffe werden in den Faulbehälter gepumpt und müssen nicht in der Biologie entfernt werden.

7. Zwischenpumpwerk
Da das Wasser die weiteren Anlagenteile im freien Gefälle durchlaufen soll, muss es aufgrund der örtlichen Höhenverhältnisse mit Hilfe von Pumpen angehoben werden.

8. Biologie
Bei der biologischen Abwasserreinigung macht man sich das Prinzip zu Nutze, dass alle in der Natur vorliegenden organischen Stoffe durch Mikroorganismen (wie z.B. Pilze und Bakterien) zu anorganischen Produkten umgebaut werden können.

9. Nachklärung
Die Nachklärung trennt die Mikroorganismen vom gereinigten Abwasser. Die Mikroorganismen fließen als Rücklaufschlamm wieder in die Biologie. Das gereinigte Abwasser fließt über das Hochwasserpumpwerk in den Rhein.

10. Faulturm
Im Faulturm wir die organische Substanz aus der Vorklärung ohne Sauerstoff zu Faulgas umgewandelt. Dies beinhaltet hauptsächlich Methan (CH4), dass sich energetisch verwerten lässt. Es wird zur Erzeugung elektrischer Energie und Wärme in einem Blockheizkraftwerk verwendet.

11. Schlammentwässerung
Vor der Entwässerung hat der Klärschlamm einen Wasseranteil von ca. 95% – 99,5%. Die Ursache liegt im großen Wasserbindevermögen der Klärschlämme. Durch die Erzeugung von hohem Druck wird der Schlamm auf eine Restfeuchte von ca. 75% entwässert und somit auch das Volu-men verringert.

12. Klärschlammsilo
In einem Klärschlammsilo wird der Klärschlamm bis zu seiner Entsorgung zwischengelagert. Die Entsorgung in Wesel erfolgt durch Verbrennung. Hierzu wird der entwässerte Schlamm von ei-nem Unternehmen abgeholt und einer zugelassenen Verbrennungsanlage zugeführt.

13. Hochwasserpumpwerk
Bei Rhein-Hochwasser kann das gereinigte Abwasser nicht mehr im freien Gefälle in den Rhein gelangen. Ab einem Pegel von 7,65 m wird der Hochwasserschieber geschlossen und der Abfluss der Kläranlage mit Hochwasserpumpen in den Rhein gepumpt.

a. Klärgasspeicher
Das bei der Faulung produzierte und gereinigte Klärgas, welches wegen seiner – die Ozonschicht schädigenden Wirkung – aufgefangen werden muss, wird zunächst in einem Niederdruck-Gasbehälter gespeichert. Anschließend wird es in zwei BHKW von Gas-Otto-Motoren verbrannt.

b. Wärmegewinnung
Der erzeugte Strom wird für den Betrieb der zahlreichen Pumpen und Aggregate der Kläranlage genutzt. Damit wird der wesentliche Strombedarf der Kläranlage gedeckt. Die Abwärme der BHKW wird zur Aufheizung der Faultürme und Beheizung der Büro- und Betriebsgebäude genutzt.